Mittwoch, 16. Juli 2025

28.06.25 Vom Gornergrat zum Gornergletscher und zurück zur Bergstation Riffelberg, 9,67 km, 251 Höhenmeter

Nach vielen Jahren sind wir wieder in der Schweiz angekommen! Das fühlte sich erst einmal komisch an. Und in Zermatt waren wir das letzte Mal vor elf Jahren! Wir mussten uns dort erst einmal orientieren, Supermärkte und andere Geschäfte wieder finden, und uns damit vertraut machen, welche Bergbahn wohin fuhr und welche Tourenmöglichkeiten sich wo eröffneten. Man kann heutzutage sehr viel online recherchieren, aber das hat auch seine Tücken, weil auch dort nicht alle Angaben korrekt und aktuell sind, was wir später feststellten.

Und wie wahrscheinlich jeder Tourist, der nach Zermatt kommt und dann plötzlich das Matterhorn in seiner Größe und bizarren Form sieht, blieben wir erst einmal stehen und ließen mit einem „O Gott“ den Anblick auf uns wirken. An den folgenden Tagen konnte es nicht ausbleiben, dass wir uns daran gewöhnten, dass es eben dort ist, wo es ist, und wir sahen es aus verschiedenen Perspektiven, wenn auch nicht aus allen, die ich mir gewünscht habe.

Zermatt ist nicht nur Matterhorn, es gibt dort vielfältige Touren für jedermann. An unserem ersten Wochenende war gutes, stabiles Wetter mit sommerlichen Temperaturen und viel Sonne angekündigt, und was tut man da am besten? Das Spektakuläre zuerst, wenn die Bedingungen passen, und das bedeutet, ganz nach oben fahren. Wir entschieden und für die Auffahrt mit der Gornergratbahn, einer Zahnradbahn, die über mehrere Stationen bis auf 3.181 Meter hinauffährt.

Und in der Gornergratbahn erlebt man, wie auch im kleinen Ortszentrum von Zermatt, das ein Dorf ist, ein internationales Gewusel, an das man sich erst wieder gewöhnen muss. Ganz viele Reisegruppen, viele aus asiatischen Ländern, sind unterwegs. Und sobald sich von der Gornergratbahn die Aussicht aufs Matterhorn eröffnet, streben viele Touristen mit ihren Handys ans Fenster und machen die ersten Fotos. Aber man kann getrost abwarten: vom Gornergrat, aber auch von Rotenboden oder Riffelberg hat man freie Sicht auf den Berg, ohne störende Scheibe dazwischen.

Wir fuhren – gar keine Frage – bis zum Gornergrat. Und hier kommt mein erster Tipp für die Schweiz. Die Bergbahnen sind so spektakulär wie teuer. Aber es gibt für Touristen die Möglichkeit, ein sogenanntes Halbtax-Abo zu erwerben, was problemlos online möglich ist, und man kann es auch in Euro bezahlen. Es gilt einen Monat lang, funktioniert wie eine Bahncard und gilt nicht nur bei Bahnfahrten in der Schweiz, sondern auch bei vielen Bergbahnen. In Zermatt haben wir überall 50 % Ermäßigung bekommen, und das hat sich richtig gelohnt. Wir haben unsere Halbtax-Tickets ausgedruckt und überall vorgezeigt, aber man kann sie auch auf dem Handy haben.

Oben auf dem Gornergrat gibt es verschiedene Aussichtsplattformen, wo man die Bergwelt ringsum bewundern kann. Und auch die ersten Wege beginnen dort, nach unten, Rotenboden, Riffelberg, Riffelalp, sogar bis nach Zermatt. Beim ersten Auffahren kann es auch sein, dass man die Höhe dort oben schon spürt. Wir waren aber schon ein bisschen ans Hochgebirge gewöhnt und gingen ein Stück dort oben auf dem Grat bzw. unterhalb davon. Und dann bestand die Möglichkeit, auf einem blau-weiß markierten alpinen Steig bis hinunter zum Gornergletscher zu gehen. Überhaupt sieht man mehrere Gletscher: den Monte-Rosa-Gletscher und den Grenzgletscher unterhalb des Monte-Rosa-Massivs, dem man dort oben schon ziemlich nahe ist, und außerdem den Schwarzgletscher unterhalb des Breithorns.

Wir sahen uns den Steig an, waren vor elf Jahren dort auch schon abgestiegen, und entschieden uns dafür, dort hinunter zu gehen. Das war ganz gut machbar, der Weg ist gut gebahnt, wenn auch schmal, aber es gibt eine Kletterstelle weiter unten, die ich nun nicht dramatisch fand, aber sie mag die Wegklassifizierung beeinflusst haben. Weiter oben sprangen plötzlich mehrere Steinböcke vor uns über den Weg. Sie waren noch jünger und ihre Hörner waren nicht so riesig, wie man das vielleicht erwartet, aber so nahe hatten wir sie noch nie in der Natur gesehen. Sie verschwanden dann zwischen Felsen, wo sie bald nicht mehr zu erkennen waren. Unten angekommen, gingen wir noch weiter bis vor den Gletscher, wo man von erhöhter Position gute Aussicht hat. Gut war die Monte-Rosa-Hütte zu sehen, und auch mehrere Gruppen von Tourengängern waren dorthin unterwegs.

Zurück ging es am Hang entlang wieder nach oben zur Bergstation Riffelberg. Unterhalb von Rotenboden ist der Riffelsee, wo sich bei guten Verhältnissen das Matterhorn spiegelt. Nach einer Kaffeepause im Berggasthof fuhren wir mit der Gornergratbahn zurück nach Zermatt. Wir waren bei dieser Tour 4:37 Stunden unterwegs, im Abstieg waren es 742 Höhenmeter.

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