Freitag, 21. Juli 2023

28.06.23 Von der Tilisunahütte zur Lindauer Hütte, weiter zur Bergstation Golm

Wir haben relativ gut geschlafen, und das Frühstück in der Hütte war auch sehr gut und reichhaltig. Am Abend hatte der Hüttenwirt noch Informationen über das Wetter und die Zustiege gegeben. Leider sollte es immer wieder neblig sein. Und es war deutlich kühler geworden. Ich hätte den Aufstieg zur Sulzfluh trotzdem gern probiert, hatte aber dann auch Zweifel, ob wir das rein zeitlich schaffen würden. Denn der direkte, zeitsparende Abstieg durch den Rachen kam für uns noch nicht in Frage, weil dort noch relativ viel Schnee lag. Auch auf der Sulzfluh lag noch Schnee, und wir hätten auf jeden Fall langsam und konzentriert gehen müssen. Das wäre nur mit einer anschließenden Übernachtung in der Lindauer Hütte möglich gewesen, was wir aber nicht vorgesehen hatten. Außerdem wollten wir mal wieder über den Bilkengrat zur Lindauer Hütte gehen. Das wäre ein Umweg gewesen, wären wir auf den Gipfel gestiegen. Ich hoffe auf ein Wiedersehen mit dem Lieblingsberg – bei guter Sicht. Bei unserem Aufbruch sahen wir oberhalb der Hütte Steinböcke! Das war etwas Besonderes, und am Vortag hatten wir schon mehrere Murmeltiere gesehen und auch fotografiert. Der Abstieg zur Lindauer Hütte war schneefrei. Zunächst muss man von der Tilisunahütte aus ein Stück bergauf steigen und geht am Tilisuna-Schwarzhorn vorbei. Dort hat man einen überwältigenden Ausblick auf die Drei Türme am Ende des Gauertales, und wir sahen auch schon tief unten die Lindauer Hütte liegen.

Tief unten bedeutet eben auch, dass es dort anfangs steil und ausgesetzt ist. Es gibt ein paar Stellen, wo der Weg schmal ist, dem ein mit Drahtseilen versichertes Stück folgt. Wir sahen eine Nebelwolke heranziehen und waren gerade durch die ausgesetzten Stellen hindurch und auf einem Vorsprung, als uns der Nebel einhüllte. Deshalb setzten wir uns auf einen Stein und warteten, bis sich der Nebel verzog, was nicht lange dauerte. Der weitere Weg verlief in Serpentinen talwärts. Langsam kamen wir der Baumgrenze näher.

Schließlich kam es wie so oft: wir mussten zur Lindauer Hütte wieder ein Stück aufsteigen. An der Hütte machten wir kurz Pause und tranken eine Kleinigkeit. Essen mochten wir noch nichts, denn wir hatten ja zweieinhalb Stunden zuvor erst gut gefrühstückt. Da der lange Abstieg durchs Gauertal nach Latschau (Bushaltestelle) ziemlich belastend ist, entschieden wir uns, zur Bergstation der Golmerbahn aufzusteigen. Wir mussten noch einmal auf 1.890 m hinauf, was uns nicht gerade begeisterte. Beeindruckend waren die Rückblicke rund ums Tal und manchmal auch zu den Bergen hinüber.

Im Restaurant an der Bergstation konnten wir Kaffeepause machen und anschließend mit der Bahn hinunterfahren. Es dauerte auch nicht lange, bis der Bus nach Schruns abfuhr. Wir waren kurz nach 15 Uhr in der Ferienwohnung. Die Tour hatte, muss ich rückblickend sagen, völlig ausgereicht. Es waren 10,13 km insgesamt mit einem Abstieg von 837 Höhenmetern und einem Aufstieg von 531 Höhenmetern.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen