Freitag, 21. Juli 2023

29.06.23 Panorama-Tour im Brandnertal

Da wir an den letzten Tagen durchweg anstrengende Touren unternommen haben, wollten wir es ruhiger angehen. Das Wetter war aber nochmal gut, vor dem angekündigten Umschwung. Eine Tour im Brandnertal, die uns besonders gefallen hat, wollten wir wiederholen – ein wenig anstrengender Weg mit viel Aussicht. Wir fuhren zunächst mit der S-Bahn nach Bludenz und stiegen dort in den Bus Richtung Lünerseebahn, der auch durch Brand fährt. Es sind noch keine Schulferien und es ist Vorsaison, aber es stiegen derart viele Menschen in den Bus, dass es uns schockierte. Zum Glück konnten wir in Brand bei der Dorfbahn wieder aussteigen. Dort nahmen wir also die Dorfbahn und anschließend die sehr empfehlenswerte Panoramabahn zum Burtschasattel (1.625m). Schon von der Bahn aus hat man einen beeindruckenden Blick in Rätikon.

Von der Bergstation aus gingen wir hinauf zum Loischkopf (1.809 m). Diesen Aussichtsberg haben wir auch schon bestiegen, der Blick Richtung Rätikon ist dort fantastisch. Allerdings war die Fernsicht nicht mehr so gut, es trübte sich ein wenig ein. Vom Loischkopf gingen wir zurück zur Bergstation und wählten den Parpfienzweg zur Inneren Parpfienzalpe. Dort waren wir oft unterwegs, es gibt auch einen schönen Tierlehrpfad für Kinder und natürlich auch für Erwachsene. Mit leichtem Anstieg ging es zum Niggenkopf (1.588 m), was aber eher eine Anhöhe als ein Gipfel ist, und dann mit einem etwas steileren Anstieg bis hinauf zu einem Abzweig zur Palüdhütte (1728 m). Leider war die Hütte geschlossen – hoffentlich nur vorsaisonbedingt und nicht dauerhaft! Das ist ein wunderschöner kleiner Berggasthof mit super Aussicht.

Wir sahen dann, dass der Gasthof Melkboden neben der Bergstation der Palüdbahn geöffnet hatte und gingen dorthin, wo wir auch sehr schön saßen und uns stärken konnten. Dort hatten wir auch den vorerst letzten Blick ins Rätikon, ehe wir mit der Bahn ins Tal hinunter fuhren. An der Bushaltestelle konnten wir kaum fassen, dass die Busse zu dieser Zeit nur aller zwei Stunden fuhren. Allerdings konnte ich mich erinnern, dass wir im Brandnertal aus diesem Grund nach unseren Wanderungen oft zu Fuß zum Apartment gelaufen waren. Die Verbindung ist im Vergleich zu vielen Wanderbussen von Schruns aus geradezu katastrophal, weshalb ich mir einen Urlaub im Brandnertal eher nicht mehr vorstellen kann. Was also tun? Nach Bludenz laufen kam nicht in Frage. Also fuhren wir mit dem nächsten Bus Richtung Lünerseebahn, einfach nur, um die Zeit zu überbrücken. Wir überlegten, ob wir nicht noch kurz mit der Gondel hinauf fahren sollten. Als der Bus an der Talstation ankam und wir sahen, wie viele Menschen schon warteten, blieben wir sitzen. Der Busfahrer war so nett und ließ die Leute schon einsteigen (und wir durften drin bleiben), obwohl die Fahrt hinunter erst 40 Minuten später sein würde. Und als er schon gut mit Menschen gefüllt war – viele mussten stehen -, drängte sich noch eine Schülergruppe mit hinein. Klar, der nächste Bus würde wahrscheinlich auch voll sein. Die Fahrt bis Bludenz dauert ca. 45 Minuten und ist unruhig, d.h. es geht in Serpentinen hinunter, da ist Stehen sehr anstrengend. Unglaublich, was den Leuten da zugemutet wird, und in Brand kamen nicht mehr alle mit, die eigentlich nach Bludenz wollten. Bei den Silvretta-Bussen wird flexibel reagiert, da werden bei Bedarf zusätzliche Busse eingesetzt. Die Verbindungen im Montafon sind sehr gut, und deswegen bevorzugen wir es als Reiseziel. Am Wochenende würde ich Touren Richtung Lünesee oder Richtung Silvretta gar nicht planen, und in den Schulferien hier würde ich ohnehin nicht anreisen. Aber wochentags, in der Vorsaison, derart überfüllte Busse, welche zeitweise nur zweistündig fahren – das ist ein grober Organisationsfehler. Wir hatten ja letztlich Glück und sind mitgekommen. Die Wanderung war sehr schön und auch angemessen – wir wollten es ja nicht so anstrengend: 8,70 km mit 327 Höhenmetern im Anstieg und 372 im Abstieg.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen