Montag, 17. Juli 2023

25.06.23 Rätikon-Tour

Es war hervorragendes Wetter angekündigt, mit sommerlichen Temperaturen und blauem Himmel. Da gab es nur eine Richtung: nach oben! Wir wollten so früh wie möglich starten und waren kurz vor der Öffnung an der Talstation Golmerbahn in Latschau, so dass wir mit einer der ersten Gondeln hinauf zur Bergstation fuhren. Es folgte der Aufstieg zum Golmer Joch (2.124 m). Die Aussicht nach allen Richtungen war einfach sensationell und es kamen immer mehr Wanderer, die wie wir den Golmer Höhenweg gehen wollten. Wir sind ihn auch schon einmal bis zum Kreuzjoch gegangen; ein andermal haben wir das Kreuzjoch ausgelassen und sind aber auf die Geißspitze gestiegen. Man überquert mehrere kleine Felsgipfel, unter anderem auch den Latzschätzkopf (2.219 m), bis man schließlich am Kreuzjoch (2.261 m) ankommt. Wir waren noch nie so früh in den Alpen und nun kamen wir in den Genuss, viele blühende Blumen auf den Bergwiesen zu sehen. Auch die Alpenrosen begannen zu blühen. Der Blick auf die markanten Rätikon-Gipfel: Sulzfluh, Drei Türme, Drusenfluh, Zimba und Schesaplana war überwältigend und immer wieder taten sich beeindruckende Perspektiven auf.

Wir machten immer wieder Foto-Pausen und am Kreuzjoch entschieden wir uns dann, weiter zum Lünersee zu gehen, wie wir uns das vorgenommen hatten. Dazu stiegen wir ab bis zum Latzschätzer Joch und folgten dort dem ausgeschilderten Weg zur Oberen Zaluandaalpe und weiter zum Schweitzer Tor. Ich befürchtete, wir müssten weit ins Tal hinunter, aber so schlimm war es dann doch nicht. Trotzdem hatten wir erst einmal einen ziemlich steilen Abstieg durch Wiesen zu gehen, bis wir dann wieder queren konnten. Inzwischen war es warm geworden. Beim Aufstieg zum Schweizer Tor waren wir relativ langsam. Wir merkten auch, dass wir das Hochgebirge nicht gewöhnt sind. Ich fühlte mich dennoch fitter als bei unseren vergangenen Alpen-Touren. Und unsere Tour im Erzgebirge vor 14 Tagen hat sicher auch geholfen, das war schon ein kleines Training. Wir kamen gegen 13.15 Uhr am Schweizer Tor an. Damit lagen wir noch gut in der Zeit und ich nahm an, wir würden 15.00 Uhr, spätestens 15.30 Uhr am Lünersee sein.

Den Weg vom Lünersee zum Verajoch und weiter zum Schweizer Tor waren wir schon von der Douglasshütte aus gegangen. Aber dass man auch vom Kreuzjoch quasi hinüber queren kann, finde ich faszinierend. Es ist eine sehr abwechslungsreiche Tour, über Wiesen und Bäche, die wir einige Male queren mussten, und dann ganz nahe an den ganz hohen Bergen. Und wir sahen mehrere Murmeltiere! Vom Verajoch aus sieht man die Schesaplana besonders gut. Wir kamen auch entsprechend meiner Schätzung am Lünersee an, bei Sonnenschein und mit Blick auf herrlich blaues Wasser! Was ich unterschätzt hatte, war der Weg, den man noch bis zur Staumauer zurücklegt. Wir entschieden uns, links herum um den See zu gehen, denn rechts herum geht es noch einmal richtig hinauf und wir hatten schon genügend Höhenmeter überwunden. Kurz nach 16 Uhr waren wir an der Bergstation der Lünerseebahn. Wir hatten eigentlich vorgehabt, auf der Terrasse der Douglasshütte Kaffee zu trinken, aber da die letzte Bahn 17 Uhr hinunter fährt und noch einige Leute dort oben waren, entschlossen wir uns zur Abfahrt ins Tal. Wer unten sein Auto stehen hat, kann notfalls auch bis zum Parkplatz absteigen, aber wir sind auf den Bus angewiesen und die Strecke nach Bludenz kann man nicht laufen. Die Busfahrt hat dann auch 45 Minuten gedauert. 14 km und 890 Höhenmeter haben wir zurückgelegt.

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