Montag, 15. September 2014

Höhenweg Höhbalmen

Heute Morgen ging ich gegen 6.20 Uhr von der Ferienwohnung aus hinunter zur Kirche und von dort aus zur Brücke über den Zmuttbach. Schon gestern Abend fotografierten dort viele Leute (da war das Matterhorn ein Stückchen von Wolken verdeckt, aber man nimmt ja auf, was man kriegen kann) und heute früh nun: ganz klar war der Himmel und das Matterhorn demzufolge gut zu sehen! Am Hörnligrat war sogar noch der eine oder andere Lichtpunkt zu erkennen! Das sind die Stirnlampen der Bergsteiger, die dort unterwegs sind. Aber es wurde dann heller und ich ging am Friedhof und an der Kirche vorbei zurück ins Oberdorf.

Entgegen der Wetterprognosen brach ein schöner Tag an und wir begannen unsere Tour wenige Meter von unserer Unterkunft entfernt. Wir folgten dem Wegweiser Richtung Alterhaupt, einer kleinen Hütte, die man von Zermatt aus am Hang erkennen kann. Es ging über Wiesen mit Blumen und wir hatten bald eine schöne Sicht über den Ort. Dann wurde der Weg steiler und führte in Serpentinen in der Nähe des Triftbaches nach oben. Das Hüttchen mit einer schönen kleinen Aussichtsterrasse war bereits geöffnet, doch wir gingen weiter, denn es war noch früh am Tag und wir waren gerade eine Stunde unterwegs gewesen.

Nach unserer gestrigen Bergbahnfahrt auf über 3.000 Meter Höhe wollten wir heute alles richtig machen und langsam und ohne Seilbahnbenutzung hinauf steigen. Das war gerade zu Beginn etwas mühsam, aber wir gingen langsam und ruhig. Man folgt weiter dem Bach, überquert ihn schließlich und gelangt bei meist mäßigem, teilweise auch steilerem Anstieg bis zum Berghaus Trift, wo man einkehren und auch übernachten kann. Hier machten wir die erste Rast und sahen die Ausschilderung „Höhbalmen“ und auch den weiteren Wegverlauf. Links herum geht es, auch hier über teils angenehme, teils steilere Serpentinen. Ich nahm die Teleskopstöcke zu Hilfe, damit war der Aufstieg kein Problem.

An der Höhbalmenstafel, reichlich 2.600 Meter hoch, eröffnete sich eine einfach atemberaubende Panoramasicht auf mehrere Viertausender: links dominierten wieder Dom und Täschhorn, beeindruckend auch Dufourspitze und das Breithornmassiv. Die Silberdisteln am Wegrand waren geöffnet, das verhieß gutes Wetter. Ein paar Meter noch aufwärts, und wir sahen das Matterhorn: wieder ganz klar, kein Wölkchen trübte die Sicht! Hier ging es eine ganze Weile über das plateauartige Höhbalmen, ohne dass wesentliche Höhenunterschiede zu überwinden waren. Was für eine Aussicht! Immer wieder fotografierten wir und schauten durchs Fernglas. Das Matterhorn ist ein beeindruckender, aber höllischer Berg: so empfand ich, als ich mir den Hörnligrat genauer ansah. Es gibt Dinge, die ich nicht haben muss: niemals würde ich dort hinauf wollen! Unserer weiterer Weg führte westwärts über dem Zmutt-Tal und gegenüber der Matterhorn Nordwand entlang. Vom Zmuttgletscher sahen wir nicht viel. Beeindruckend sind die Nordwände von Matterhorn und Dent d’Hérens und der Matterhorngletscher. Diese Tour gehört zu den schönsten Wanderwegen um Zermatt und ist unbedingt empfehlenswert: ein großer und aussichtsreicher Panorama-Rundweg. Bei 2.741 Metern war Umkehrpunkt und es ging in weiten Serpentinen abwärts. Zeitweise führte der Weg durch Lärchen, teilweise schon gelb gefärbt: der Wald und darüber die hohen, schneebedeckten Berge sind ein schöner Kontrast.

Gegen 14.30 kamen wir in das hübsche, kleine Bergdorf Zmutt: Zeit für eine Kaffeepause. Dieses Dörfchen sollte man einmal besucht haben! Gegen 16.30 Uhr waren wir wieder in Zermatt. Aufgebrochen waren wir 8.30 Uhr. Das war eine schöne Tour, nicht zu anstrengend, nicht zu knapp, sondern genau richtig! Auch das Wetter hat mitgespielt und ich habe gefühlte 100 Matterhorn-Fotos gemacht. 19 Kilometer haben wir zurückgelegt bei einem Höhenunterschied von 1.140 Metern. Für Morgen ist eine Wanderung mit anschließender Hüttenübernachtung geplant: ich werde deswegen erst übermorgen wieder bloggen können.

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