Mittwoch, 17. September 2014

17.9.14 Fluhalp, fünf Bergseen, über Tufteren nach Zermatt

Das war schon etwas Besonderes, auf 2.600 Metern zu übernachten, das Matterhorn gegenüber. Da ist es sogar von Vorteil, nachts ab und an aufzuwachen: ich brauchte mich nur ein Stück aufzurichten und aus dem Fenster zu schauen: da sah ich Sterne am Himmel, der ganz klar geworden war, und auch das Matterhorn! Da wir gut gewandert waren, schlief ich aber immer wieder ein.

Am Morgen sah ich wieder aus dem Fenster und zum Stellisee: der war auf einmal glatt und ich konnte Spiegelungen erkennen! Schnell hinein in die Sachen, die Kamera geschnappt und hinunter zum See! Ein Japaner, der auch in der Hütte übernachtet hatte, hatte bereits sein Stativ aufgebaut. Ich war ungeduldiger als er, schoss drei Fotos – ein paar Positionen hatte ich mir am Vorabend schon ausgeguckt. Um das Matterhorn zogen sich Wolken zusammen, da hieß es keine Zeit verlieren! Auf dem Rückweg bedauerte ich kurzzeitig, nicht länger gewartet zu haben, denn plötzlich wurde der Berg von der Morgensonne bestrahlt und die Wolken leuchteten rosafarben. Aber ich wollte nicht noch einmal zurückgehen und machte unterwegs noch ein, zwei Fotos. Heute sollte das Wetter unbeständig werden und passend dazu würden wir es ruhig angehen: die beiden Wunschgipfel hatten wir ja gestern schon bestiegen.

Es gibt einen Rundweg an den fünf kleinen Bergseen vorbei, und wir wollten zumindest drei davon aufsuchen. Zunächst wandten wir uns noch einmal Richtung Stellisee, fotografierten und hielten nach Murmeltieren Ausschau. Dann gingen wir weiter Richtung Gruensee/Riffelalp. Dieser Weg führte uns bald in Serpentinen talwärts bis zum idyllisch gelegenen und tiefgrünen Grindjesee. Hier konnten wir wieder Murmeltiere beobachten. Obwohl es noch früh am Vormittag war, trafen wir schon einige Wanderer, die wohl mit den ersten Bergbahnen von Blauherd gekommen waren. Es war noch sonnig und warm. Als wir weiter Richtung Gruensee gingen, wurde es bewölkt, aber es sah dennoch nicht unfreundlich aus. Der Gruensee ist größer und sehr klar: bei entsprechenden Temperaturen kann man sogar darin baden. Er befindet sich auf der anderen Talseite Richtung Riffelalp und Gornergrat. Ein Wegweiser zeigte nur 30 Minuten bis zum Mosjesee an und wir beschlossen, dorthin weiter zu gehen. Der markierte Weg führe aber wieder steil ins Tal hinab und bald wurde uns klar, dass wir vermutlich wieder zur anderen Talseite gehen würden. Aber … warum nicht, wir hatten ja Zeit und Muße. Während des Abstiegs durch einen malerischen Lärchenwald beobachteten wir Ziegen, die geradezu halsbrecherische Wege durch die Felsen auf der gegenüberliegenden Seite nahmen. Sie traten Steine los, die wir unten im Tal aufschlagen hörten. Auf einer Brücke überquerten wir den Findelbach und landeten inmitten einer Baustelle. Ein hellblaues Gewässer, das mit seinen befestigten Ufern auf ersten Blick schon aussah wie künstlich angelegt, war dann der Mosjesee. Ein steilerer Pfad führte hangaufwärts Richtung Leisee und Sunnega. Nun, da wir einmal hier waren, würden wir auch dem fünften See einen Besuch abstatten. Er befindet sich nur wenige Meter unterhalb der Bergstation Sunnega.

An der Bergstation kehrten wir erst einmal ein – es war kurz nach halb zwölf – und machten eine Pause. Anschließend wählten wir den Blumenweg Richtung Tufteren. Hier kann man nicht nur Blumen sehen, sondern auch Interessantes über die Pflanzen auf Hinweistafeln lesen. Auf einem breiten Schotterweg ging es allmählich talwärts. Auch in Tufteren (hübsches kleines Bergdorf am Hang) könnte man einkehren. Wir gingen weiter nach Zermatt und wählten dann die „Diretissima“, einen Waldweg, um nicht noch länger über die Schotterpiste gehen zu müssen. Statt zur Kirche hinunter zu gehen, liefen wir weiter bis Winkelmatten und bestaunten den Wasserfall am Viadukt, über das die Gornergratbahn fährt. Auf dieser Tour waren wir 18 Kilometer unterwegs: 1.341 Höhenmeter Abstieg, ca. 250 Höhenmeter Gegen-Anstieg.

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