Montag, 28. Juli 2014

Von Garmisch aus zur Stepbergalm und zurück, ca. 18 km

Heute noch mal ein Wandertag! Wir brechen am späten Vormittag auf und wenden uns Richtung Wandergebiet Kramer, wo ich gestern schon eine Runde gegangen bin. Der Weg zur Stepbergalm, auf 1.600 Metern Höhe beim Aufstieg zur Kramerspitze gelegen, wurde uns für heute empfohlen. Denn ab Nachmittag sollte man mit Gewittern rechnen und da ist es gut, schon beim Abstieg ins Tal zu sein. Es ist sonnig und schwül und der Weg befindet sich durchweg an der Südseite des Berges: obwohl wir viel im Wald unterwegs sind, ist es mühsam: es herrscht ein richtiges Treibhausklima und man kommt schnell ins Schwitzen. Es gibt zwei Aufstiege zur Stepbergalm: den Kreuzweg oder Stepberger Almsteig und den Gelb Gwänd-Steig. Als wir unschlüssig sind, welchen Steig wir nehmen sollen – beide führen vom Kramerplateauweg nach oben – raten uns andere Wanderer zum Kreuzweg: dieser sei weniger steil und den anderen geht man besser zurück. Wir sind die Strecke wie empfohlen gegangen und können die Meinung der beiden nicht teilen. Auch der Kreuzweg ist oftmals steil und er führt nicht direkt zur Stepbergalm, sondern zeitweise in höheres Gelände, so dass man schließlich zur Alm wieder absteigt. Ab und an hat man schöne Ausblicke auf Höllental und Zugspitze. Auf dem letzten Stück sind wir unschlüssig- wir können schon den Eibsee weiter unten sehen und haben den Eindruck, zu weit nach links gekommen zu sein. Navigation und Wanderkarte helfen uns aber, unsere Position zu bestimmen: wir sind tatsächlich schon kurz vor der Alm, und nach ein paar Wegbiegungen sehen wir sie dann. Markierungen sind hier oben zeitweise rar. Die Alm ist im Sommer bewirtschaftet und sehr empfehlenswert zum Rasten: die Männer freuen sich über einen Teller mit Schinkennudeln und ich probiere den besten Käsekuchen meines bisherigen Lebens. Hier oben nun sind mehrere Aussichtsberge, die es zu besteigen lohnt, vor allem natürlich die Kramerspitze, die wir von unserem Balkon aus sehen können. Aber für eine Gipfelbesteigung hätten wir früher aufbrechen müssen. Über Zugspitze und Alpspitze braut sich etwas zusammen. Nach einer ausgiebigen Rast steigen wir über den Gelb-Gwänd-Steig nach Garmisch ab. Wir empfinden diesen Steig als gut begehbar, nicht steiler und auch nicht schwieriger als den Kreuzweg. 1.000 Höhenmeter haben wir im An- und auch im Abstieg zurückgelegt. Unten angekommen, müssen wir noch ein ganzes Stück an der Straße entlang gehen, weil wir nicht auf den Eibsee-Bus warten möchten. Währenddessen verfinstert sich der Himmel. Wir kommen noch trocken in der Ferienwohnung an: die Tour hat genau gepasst für heute. Ich bedaure es, nicht mehr Gipfel bestiegen zu haben. Dies war überwiegend dem unbeständigen Wetter, teils auch familiären Kompromissen geschuldet. Aber über die gelungene Zugspitzbesteigung können wir sehr froh sein, und auch sonst haben wir einige schöne Touren gemacht. Sollten wir wieder einmal hierher kommen, haben wir schon einige Eindrücke und Erfahrungen und können gezielt auf Wunschtouren gehen. Morgen geht es nach Hause, einen Tag früher als geplant, denn bei Dauerregen haben wir keine Lust, noch länger zu bleiben. Ich hoffe auf schöne Tage im September, denn: nach dem Alpenurlaub ist vor dem Alpenurlaub. Nachtrag: Hier sind noch mehr Fotos aus dem Wettersteingebirge.

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