Montag, 5. August 2019

Silvrettasee-Rundweg und Wiesbadener Hütte

Wir wollten schon lange mal wieder in die Silvretta fahren. Da für heute noch stabiles Wetter angesagt war, fuhren wir von Schruns aus mit dem Bus Nr. 85 bis Bielerhöhe, Silvrettastausee. Die Fahrt dauert länger als eine Stunde und führt über die Silvretta-Hochalpenstraße. Das ist schon für sich ein Erlebnis.

Am Silvrettasee angekommen, entschieden wir uns für einen der leichten Wege, der direkt am Seeufer entlang ins Ochsental und zur Wiesbadener Hütte führt. Ich hatte ihn als unschwierig in Erinnerung. Wir hatten ihn vor Jahren als Abstieg genommen; aufgestiegen waren wir über den Radsattel zur Hütte, was etwas länger dauert und auch etwas steiler ist. Man sollte die Tour dennoch nicht unterschätzen; es sind reichlich 15 km und man überwindet 400 Höhenmeter vom See (2.036 m) bis zur Hütte (2.443 m). Es führt auch ein Weg blau-weiß markiert weiter oben am Hang entlang, den auch einige Leute gegangen sind, aber mir war er nicht geheuer, denn blau-weiß kann schon seine Tücken haben. Es waren wieder viele Familien unterwegs und ich staunte mal wieder über die Kinder, die relativ gut im Hochgebirge unterwegs waren.

Der Weg am See lang war einfach und angenehm zu gehen, aber im Ochsental wurde er zusehens steiler. Es ist die Versorgungspiste zur Hütte, also kein Bergpfad, aber der Anstieg hatte es trotzdem in sich. Wir waren froh darüber, relativ früh aufgebrochen zu sein. Als wir dort unterwegs waren, war es bewölkt bei 19 Grad, das ist angenehm zum Wandern. Als wir auf dem Rückweg waren, war es schon wieder ziemlich warm geworden.

Am Ende des Ochsentals dominierte der Piz Buin mit dem Ochsentaler Gletscher und dem Vermuntgletscher. Die Aussicht darauf wurde immer beeindruckender. Nach etwa 2 ½ Stunden kamen wir an der Hütte an und machten Pause. Es gab Apfelstrudel und der war wirklich köstlich. Der Piz Buin stand uns beeindruckend gegenüber. Die Silvretta-Gipfel wirken unzugänglich und doch hat ihre Riesenhaftigkeit und die Weite der Täler etwas Beruhigendes. Auch der Abstieg war an einigen Stellen anstrengend, obwohl ich die Wanderstöcke benutzt habe. Der Rückweg führte uns an der anderen Seite des Sees zurück zum Ausgangspunkt. Man blickt zurück ins Ochsental, dann ins Klostertal und ins Paznauntal. Und natürlich auf den langgezogenen See, den höchsten Vorarlbergs. Als wir an der Bushaltestelle ankamen, zogen sich erste dunkle Wolken über den Silvrettagipfeln zusammen. Etwas länger als fünf Stunden waren wir unterwegs gewesen. Wir mussten nicht lange warten und der Bus fuhr zurück durch die Kehren der Hochalpenstraße und hinunter ins Tal. Doch wir wollen wiederkommen.

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