Freitag, 9. August 2019

8.8.19: Lünersee-Rundweg und Totalphütte

Wir fuhren 10.04 Uhr ab Schruns mit der Montafonerbahn nach Bludenz. Der Anschluss zum Bus Nr. 81, der ins Brandnertal und weiter zur Lünerseebahn fuhr, klappte gut. Allerdings wurde der Bus voll, obwohl es ein Wochentag war. Aber schönes Wetter nutzen eben auch Urlauber, um hinauf zu fahren. Die Fahrt dauert über eine Stunde. Als wir an der Talstation der Lünerseebahn ankamen, hatte sich schon eine längere Warteschlange gebildet. Da wir die Montafon-Brandnercard hatten, durften wir vorgehen und kamen noch vor der Mittagspause oben am Lünersee an. Wir hätten aber auch gut einen Bus früher nehmen können! Denn man unterschätzt die Wege rund um den See.

Wir hatten eine Übernachtung in der Douglasshütte reserviert, was sich wirklich als Glücksfall herausstellte. Und nein, die Schesaplana war dieses Mal bewusst nicht unser Ziel. Von der Douglasshütte ist uns der Anstieg zu weit, wir haben schlicht nicht die Kondition dafür. Die Totalphütte (2.381 m) wurde im letzten Winter durch eine Lawine schwer ^^^^beschädigt. Wir wollten ihr trotzdem einen Besuch abstatten und uns dort oben umsehen. Es ist einfach wunderschön dort, wie auf einem Balkon hoch über dem Lünersee. Der Weg nach oben war für uns machbar. Wir mussten zwar immer mal kurz anhalten, um durchzuschnaufen, aber wir hatten nie das Gefühl, es nicht zu schaffen. Also haben wir uns doch schon ein wenig eingewöhnt. An der Totalphütte hat ein Ausschank geöffnet, und das Angebot ist erstaunlich vielfältig. Es werden sogar provisorische Übernachtungen in Containern angeboten. Da geht einem das Herz auf, wenn man erlebt, wie es dort schon wieder losgeht. Man sitzt vor der Hütte und schwelgt in Erinnerungen. Und wenn sie wieder ihren normalen Betrieb aufnimmt, kommen wir natürlich wieder!

Wir gingen noch ein Stück Richtung Gamsluggen, um auch dort in Erinnerungen zu schwelgen. Aber wir kehrten doch etwas früher um und das war gut so. Für den Abstieg wählten wir einen anderen Weg, der in weiten Bögen etwas weiter rechts als der uns bekannte Weg verläuft. Dort gelangt man immer wieder an schöne Aussichtspunkte auf den Lünersee. Wir genossen den Weg und die vielen Blumen dort: Enzian, Glockenblumen, diverse Steingartenpflanzen und blühende Alpenrosen. Der Weg bis zur Staumauer, wo sich die Douglasshütte (1.980 m) befindet, ist doch noch recht weit. Aber wir waren so froh, Zeit zu haben und nicht die letzte Bahn erreichen zu müssen. Genügend Zeit zum Schauen und Genießen, die man eben nicht hat, wenn ein Gipfel wie die Schesaplana das große Ziel ist.

Von dort aus, wo unser Weg den Rundweg um den See traf, brauchten wir noch eine gute Stunde bis zur Hütte. Aber wir kamen rechtzeitig, um uns anzumelden, unser Zimmer zu beziehen - und dann gab es Abendessen. Das war ein Genuss, und wir machten anschließend noch einen Abendspaziergang am Lünersee entlang. Eine Gämse konnten wir beobachten, aber sie verschwand irgendwann wieder. Abends ist es wunderbar stimmungsvoll und ruhig am Lünersee. Zufrieden legten wir uns in unsere Betten und genossen das Erlebnis, dort oben zu schlafen. Wir sind an diesem Tag in 4,5 Stunden 11,5 Kilometer gewandert bei 613 Höhenmetern.

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