Freitag, 29. Juli 2016

Gratweg Jakobshorn - Jatzhorn - Tällifurrga - Sertig Dörfli

Für heute war noch einmal schönes Wetter angekündigt. Dieses wollten wir nutzen, um eine besonders schöne Tour zu widerholen, nämlich eine unserer ersten Touren von Davos aus. Am Morgen hingen noch Wolken über dem Jakobshorn. Wir ließen uns Zeit, nahmen erst die Gondel der Jakobshornbahn, die 9.30 Uhr hinauf fuhr, und freuten uns, als wir bei strahlendem Sonnenschein oben an der Bergstation ankamen. Die Sonne konnte sich aber nur wenige Minuten durchsetzen, und bald waren das Jakobshorn sowie der Gratweg, der zum Jatzhorn ansteigt, im Dunst verschwunden.

Einige Leute machten sich dennoch auf den Weg nach oben, aber wir sahen darin keinen Sinn. Erstens ist der Weg an einigen Stellen ziemlich schmal und führt durch steiles Gelände, weswegen gute Sicht von Vorteil ist, und zweitens wollten wir eine Panoramatour ohne Aussicht nicht gehen. Also warteten wir. Immer wurde es kurzzeitig heller, aber dann brachte der Wind neue Wolken heran. Wir warteten fast eine Stunde lang - und dann wurde es spürbar klarer. Auch Richtung Silvretta waren kurzzeitig Gipfel zu sehen und die letzten Nebelfetzen stiegen aus den Tälern auf. Nun machten wir uns auf den Weg.

Der Weg zum Jatzhorn ist besonders zu Beginn sehr schmal, steil und felsig. Als wir hier vor fünf Jahren standen, bekamen wir einen Schreck und wollten gar nicht glauben, dass dies der leichte Weg aus dem Wanderführer sein soll. Nun wussten wir aber, dass dieses erste Stückchen das schwierigste der ganzen Tour ist - danach wird es deutlich leichter. Als wir dieses Stück überwunden hatten, erreichten wir relativ zügig den Gipfel des Jatzhorns (2.682 m).

Inzwischen war der Himmel weitgehend klar und wir hatten eine gute Aussicht nach allen Seiten. Besonders beeindruckend fand ich den Blick Richtung Silvretta und zum Flüela Schwarzhorn. Aber auch der Piz Kesch war gut zu sehen. Später sahen wir auch Valbellahorn, Amselfluh, Schiahorn und Weißfluh. Unser Weg führte weiter auf der Höhe entlang, unterhalb einiger unbenannter Gipfel und fast auf gleicher Höhe. Ich war so froh, dass uns diese Tour vergönnt war! Bei solchem Wetter und solchen Ausblicken kann man jede Menge Energie tanken.

An der Tällifurgga nahmen wir den Weg hinunter ins Sertigtal. Dieser zog sich noch einmal in die Länge und war stellenweise steil und sehr ausgetreten. Die Aussicht auf Sertig Dörfli und ins Sertigtal, die man oberhalb des Ortes hat, war wieder überwältigend schön (Foto). Beim letzten Mal, als wir hier waren, lag etwas Schnee auf den Bergen, der nun fast komplett verschwunden ist.

Unten im Ort angekommen, hatten wir wieder einmal Glück und der Bus nach Davos kam wenige Minuten, nachdem wir die Haltestelle erreicht hatten. Bei dieser Tour haben wir reichlich acht Kilometer zurück gelegt, 496 Höhenmeter im Aufstieg und 830 im Abstieg.

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