Freitag, 30. August 2013

30.08.13 Madlenerhaus – Saarbrücker Hütte – Vermuntstausee



Im Madlenerhaus hatten wir eine wirklich komfortable Übernachtung, ein Zimmer für uns und gutes Essen. Eine Hütte, in der man auch mal mehrere Tage lang bleiben könnte, um die Silvretta zu erkunden! Schon Ernest Hemingway, der Vorarlberg liebte, übernachtete im Madlenerhaus. Er war dort im Winter zum Skilaufen. Nach dem Frühstück machten wir uns auf Richtung Saarbrücker Hütte. Der kürzeste Weg verläuft über Tschifernella unterhalb der Lobspitzen. Man soll etwas über 2 Stunden brauchen, wir benötigten fast 3 ½.  Angenehm ist, dass der Wegverlauf allmählich ansteigt bis auf über 2.300 Meter und die Aussicht wiederum sehr lohnt. Erst als wir die Saarbrücker Hütte unterhalb des Litzner-Gletschers sahen, war auch zu erkennen, dass es nochmal ein Stückchen bergab geht, ehe der Weg wieder zur Hütte ansteigt: allmählich in Serpentinen auf der Fahrstraße oder direkt über den Hang: wir wählten den etwas steileren Weg. Beim Aufstieg konnten wir die Kletterer beobachten, die den Klettersteig hinauf zum Kleinen Litzner in Angriff genommen haben – anders kann man es nicht nennen. Der Anstieg ist recht steil und wir würden ihn wohl doch besser sein lassen. Faszinierend ist auch die Aussicht auf das Große Seehorn und den Großen Litzer, zwei Gipfel, die viel Berg- und Klettererfahrung verlangen und nichts für Wanderer sind. Ich hatte vorab in keiner weiteren Hütte reserviert, da wir uns nicht sicher waren, wie schnell wir in der Silvretta „durchkommen“ würden. Diese Bedenken erwiesen sich unterwegs als berechtigt. Wir brauchten immer deutlich mehr Zeit, als auf den Wegweisern angegeben war. Gern hätten wir in der Saarbrücker Hütte (2.538 m) übernachtet, aber sie war völlig ausgebucht. Wir haben versucht, in der Tübinger Hütte, der nächsten möglichen Station, anzurufen, aber es hat mit der Funkverbindung nicht geklappt. Da man von jener Hütte aus noch sechs Stunden ins Tal laufen müsste, falls es dort wiederum nicht mit Übernachten klappt, war es uns zu riskant, weiter zu gehen. Wir entschlossen uns, zum Vermuntstausee abzusteigen. Ich hatte hin- und her überlegt, wie wir es wohl schaffen könnten, während unserer Tour sowohl die Westliche Plattenspitze als auch den Hochmaderer zu besteigen, aber wir schafften letztlich keinen der beiden Gipfel, was doch etwas schade war. Offenbar kann man in den Bergen nicht mehr spontan unterwegs sein, wenn man nicht irgendwo biwakieren möchte. Der Abstieg zum Vermuntstausee dauerte auch seine Zeit: kurz nach 14 Uhr waren wir dort. Jede Menge Wanderer waren hingegen auf dem Weg nach oben! Die Zeit bis zur Abfahrt des Busses verbrachten wir damit, dass wir noch ein Stück am Vermuntstausee entlang gingen. Von hier aus könnte man auch zum Hochmaderer gehen, wenn man genügend Zeit hat. Der Bus zurück war recht voll und wir freuten uns nun auf unsere schöne Ferienwohnung in Tschagguns. Wieder einmal haben wir etwas mehr von der Silvretta kennengelernt, auch wenn wir gern mehr gesehen hätten. Ideale Verhältnisse braucht man, die leider nicht immer eintreten – und Hüttenreservierungen während idealer Verhältnisse. Wir waren 12,8 Kilometer unterwegs, 780 Höhenmeter im Anstieg und 1.010 Höhenmeter im Abstieg.

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