Mittwoch, 28. August 2013

27.08.13 Von Schruns nach Bartholomäberg



Vorab sei gesagt: diese Tour dauerte drei Stunden und hat auch keine Gipfelbesteigung vorzuweisen. Sie ist, mit geringfügigen Abweichungen, im Rother-Wanderführer „Montafon“ beschrieben, den wir in unserem Urlaub zur Orientierung nutzen. Schruns und Tschagguns liegen dicht beieinander, nur durch das Flüsschen Ill getrennt. Das Ortszentrum in Schruns ist etwas größer und hat mehr Geschäfte, Hotels und Einkehrmöglichkeiten zu bieten. Tschagguns liegt mehr am Hang und einige hundert Meter näher am Rätikon. Zum Ortszentrum nach Schruns laufen wir etwa einen Kilometer und die Strecke ist – besonders an der Litzpromenade entlang, sehr hübsch. Dort beginnt auch der Wanderweg nach Bartholomäberg. Wir nahmen den Weg links herum vorbei am Kloster Gauenstein, bogen aber später ab, ohne zum Kloster zu gehen. Es geht zunächst am Hang hinauf und an vielen hübschen Häusern vorbei, ehe der Weg ein Stückchen durch den Wald verläuft. Wir haben uns aus zwei Gründen zu dieser Tour entschieden: erstens liegt Batholomäberg so idyllisch über der gegenüberliegenden Talseite, wir konnten vom Balkon unserer Ferienwohnung genau hinüber sehen und der Anblick macht neugierig. Zweitens passte die Tour zur Wettervorhersage: für den Nachmittag war Regen angesagt. Immerhin war uns am Morgen ein Blick zum Sennigrat vergönnt! Während unseres langsamen Aufstiegs nach Bartholomäberg wurde uns klar, dass sich das Wetter verschlechtern würde: Richtung Verwall und auch überm Rätikon zogen sich dunkle Wolken zusammen. Einzig unsere Talseite lag noch in der Sonne. Mit der relativ kurzen Tour gingen wir kein Risiko ein, denn notfalls hätten wir mit dem Bus zurück nach Schruns fahren können. Immer wieder bestaunten wir die schönen Häuser an der Sonnenseite dieses Hanges und den weiten Blick ins Tal. Batholomäberg ist die älteste Siedlung im Montafon. Es lohnt sich, die wunderschöne Barockkirche zu besichtigen. Der Blick von hier aus ins Rätikon ist berühmt, aber wir konnten nur ahnen, wie spektakulär die Aussicht an klaren Sommertagen sein muss. Wir hatten den Eindruck, dass es sich in Bartholomäberg schön leben lässt: der Ort ist durch die Busverbindung gut an Schruns angebunden, es gibt einen Kindergarten, ein Seniorenheim, einen Laden mit Waren aus der Region und ein Hotel mit Gasthof. Zurück ins Tal gingen wir den markierten Wanderweg nach Schruns über Friega, angegeben mit 50 Minuten Gehzeit. Ich hoffte, der Weg würde nicht so steil sein wie der gestrige Abstieg und es würde zumindest einige Serpentinen geben. Dieser Wunsch erfüllte sich: der Abstieg war, vom ersten Abschnitt an der Straße entlang, recht angenehm. Am Friegawald, einer bewaldeten Anhöhe, kündet ein Hinweisschild von archäologischen Ausgrabungen. Schon die Kelten, die hier mehrere Häuser am Hang errichtet hatten, schätzen offenbar den Rätikon-Blick, aber die Tafel belehrt eines Besseren: es waren wohl vor allem die Bodenschätze, Kupfer und Silber, die es hier gab, sowie die gleichermaßen exponierte wie geschützte Lage über dem Tal, die sie bewogen hatten, hier zu siedeln. Wir trafen einige Meter oberhalb vom Ortszentrum Schruns wieder im Tal ein, direkt an der Litz und an der Straße ins Silbertal. Etwas über 600 Höhenmeter hatten wir im Anstieg zu gehen, etwas über 500 Höhenmeter im Abstieg. Fazit: eine sehr attraktive Tour für ein kurzes Schönwetterfenster. Kaum waren wir wieder in Schruns, begann es zu regnen.

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