Montag, 13. August 2018
Über Ochsenbodensteig zur Dammkarhütte, weiter zur Dammkarscharte, 10,4 km
Heute sollte das Wetter noch bis zum Nachmittag halten. Deshalb entschieden wir uns für eine Trainingstour, um besser in Form zu kommen. Nichts ist besser im Hochgebirge als langsames Steigen aus dem Tal bis möglichst weit oben, ohne Benutzung von Seilbahnen. Dabei gewöhnt man sich auch an die Höhe.
Um keinen Zeitverlust durch die Anfahrt zu haben, wählten wir eine Tour, die wir beinahe vor der Haustür (der Ferienunterkunft) beginnen konnten. Wir wanderten zur Talstation der Karwendelbahn, wo viele Wanderwege ausgeschildert sind, und nahmen den Ochsenbodensteig zur Dammkarhütte. Wir sind ihn vor drei Jahren bereits gegangen. Es ist ein gut begehbarer Bergpfad, für den man allerdings ein bisschen Kondition benötigt. Es gibt keine technischen Hürden, aber es geht stetig bergauf. Oberhalb des Ochsenbodens, wo die Dammkarhütte bereits sichtbar ist, hat man schon ordentlich Höhenmeter zurückgelegt. Aber dann geht es erst einmal ein Stück talwärts, ehe der Weg zur Hütte ansteigt. Auch dieser Wegabschnitt ist nicht schwierig, aber doch anstrengend. Umso schöner ist es, sich oben an der Hütte mit einem kühlen Getränk zu stärken! Denn der weitere Weg wird steiler und anstrengender. Wir kannten den Anstieg durchs Geröll und wussten, dass man das schafft. Nach dem ersten steilen Abschnitt wird der Weg auch etwas besser. Bis zur Dammkarscharte wechseln sich steilere mit weniger steilen Passagen ab. Wir hatten ja überlegt, ob wir von der Hütte aus wieder absteigen, aber je höher wir stiegen, desto sicherer waren wir uns, dass Umkehren nicht mehr lohnt. Langsam, mit vielen Pausen, gingen wir bergauf. Oben (2.182 m) befindet sich ein Tunnel direkt zur Bergstation der Karwendelbahn. Den kann man wählen und kürzt etwas ab. Wir stiegen relativ steil zur Oberen Dammkarscharte auf. Diesen Weg hatten wir auch beim letzten Mal gewählt. Es muss dort Seilgeländer gegeben haben, die aber bis auf ein kurzes Stück abgebaut sind. Es gibt einen kurzen und steilen, mit Schutt bedeckten Abschnitt, wo Vorsicht geboten ist. Ich bin ganz langsam hochgekrochen. Für kraftvolles Steigen fehlte mir schon die Kraft in den Beinen. Dann kam der Übergang (2.319 m) mit einem beeindruckenden Tiefblick nach Mittenwald. Der Steig verläuft unterhalb der Westlichen Karwendelspitze weiter bis zur Bergstation der Karwendelbahn. Ausgesetzte Stellen sind dort mit Seilen versichert.
Wir haben dieses Mal nicht die Westliche Karwendelspitze bestiegen. Erstens fehlte uns die Energie, denn wir haben an unserem zweiten Tag hier im Hochgebirge ordentlich Höhenmeter überwunden (1.620 mit Gegenanstiegen), und außerdem waren Gewitter angekündigt und es trübte sich bereits ein. Wir wollten lieber etwas früher ins Tal abfahren, ehe es möglicherweise Gedränge an der Bergbahn geben würde. Wir gelangten also relativ schnell wieder nach Mittenwald und gerieten erst beim Einkaufen in den Regen. Fünf Stunden waren wir unterwegs. Man sollte den Abstieg durchs Dammkar nicht unterschätzen: Bergschuhe und Stöcke sind empfehlenswert! Wir haben wieder einige schlecht ausgerüstete Leute hinunter eiern sehen. Der Aufstieg ist jedenfalls - trotz der Anstrengung - einfacher als der Abstieg.
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