Sonntag, 17. September 2017

Am Lünersee

Wir hatten einen Urlaub im Hochgebirge in diesem Jahr eigentlich ausgeschlossen. Bis dann jemand ganz begeistert von den Bergen erzählte und mir das keine Ruhe ließ, so dass ich überlegte, wie wir denn zu ein paar Tagen in den Alpen kommen könnten. Wir haben dann eine Lösung gefunden, die uns genau fünf Tage in Vorarlberg ermöglicht. Fünf Tage! Vor nicht allzu langer Zeit hätte ich gesagt, dafür lohnt sich die Anreise nicht. Tut es, rational betrachtet, auch nicht. Aber in diesem Fall konnte und wollte ich keine rationale Entscheidung fällen.

Kurz vor unserer Abreise wurde die Wettervorhersage immer schlechter, so als wollte uns Petrus für diese unvernünftige Planung abstrafen. Aber genau genommen glauben wir nicht an sowas. Man kann einfach Pech haben. Heute jedenfalls hatten wir kein Pech. Für den Nachmittag war eine Wetterberuhigung angekündigt, so dass wir kurz vor Mittag zunächst mit dem Bus von Brand aus zur Lünerseebahn fuhren und dann mit der Bahn hinauf. Der Lünersee liegt auf einer Höhe von 1.970 Metern. Er ist ein kleines Juwel mit türkisblauem Wasser, umgeben von markanten Felsgipfeln. Rund um den See führt ein relativ bequemer Weg, den man auch bei weniger gutem Wetter gehen kann. Nur links oberhalb der Staumauer befindet sich ein etwas steilerer Abschnitt.

Als wir oben ankamen, war dichter Nebel. Man sah gerade noch das Ufer des Sees. Wir beschlossen, rechts herum zu gehen und uns Zeit zu lassen. Der Nebel lichtete sich dann doch und wir konnten nicht nur den See überblicken, sondern auch die Berge rundherum sehen, auf denen schon Schnee lag. Es waren einige Wanderer unterwegs, die sich von Schnee- und Graupelschauern nicht abschrecken ließen. Mit der passenden Kleidung war es jedoch nicht kalt. Ich habe erstmals die Mütze aufgesetzt und Handschuhe angezogen.

Unterhalb des markierten Wanderweges zum Gafalljoch liegt die Lünerseealpe. Der Ausschank dort war sogar geöffnet. Wir gingen jedoch weiter. Mich reizte der Weg zur Lünerkrinne. Wir wichen vom Rundweg ab und folgten dem markierten Weg, der von Kühen ausgetreten und etwas matschig war. So gelangten wir hinauf zur Lünerkrinne (2.155 m). Von dort aus gelangt man hinüber ins Rellstal. Wir wollten aber nicht hinunter, sondern wählten den Abzweig zur Douglasshütte, und trafen bald wieder den bequemen Lünersee-Rundweg. Es begann wieder zu schneien. Abschließend kehrten wir in der Hütte ein, die sehr modern und gemütlich ist.

Am Lünersee habe ich vor vielen Jahren erstmals Gefallen an den Alpen gefunden. Heute hatten wir endlich Zeit für den Rundweg, konnten ihn in Ruhe gehen, die Landschaft und die besondere Stimmung genießen, zumal es auf Grund des Wetters sehr ruhig war. Der Rundweg ist etwas über sieben Kilometer lang. Mit dem Abstecher zur Lünerkrinne waren wir neun Kilometer unterwegs.

2 Kommentare:

  1. So schön beschrieben. Ich kenne den Lünersee vom Skifahren im Montafon. Kann das Montabella empfehlen.

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  2. Vielen Dank für den Tipp! Ins Montafon möchten wir im nächsten Jahr wieder, es ist einfach schön dort mit so vielen Wandermöglichkeiten.

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