Samstag, 15. September 2012
13.9.12 Start unserer Rätikon-Tour: Von St. Antönien zur Tilisuna-Hütte, 7 km, 683 Hm (Nachtrag)
Wir fahren mit der Rhätischen Bahn 9.06 Uhr Richtung Landquart ab, sind 9.48 Uhr in Küblis und 10.18 Uhr geht es weiter mit dem Postbus nach St. Antönien Rüti, der Endstation Richtung Rätikon. Laut Wetterbericht soll es heute bewölkt bleiben; die Niederschläge sollen nachlassen. Wir freuen uns, denn in Küblis sieht es freundlicher aus als in Davos und man sieht schon stellenweise den blauen Himmel. Ab und zu nieselt es ein wenig. Der Wanderweg am Hang entlang ist etwas schlammig. An einem Gehöft, wo der Weg vorbeiführt, wird mein Mann plötzlich von einem Hund angegriffen und ins Bein gezwickt. Eine Frau kommt zwar schnell gelaufen und hält den Hund zurück, aber so ein Vorfall ist schon äußerst ärgerlich und kein gutes Vorzeichen für unsere Tour. Verdammte Köter! (Nein, ich will jetzt nicht differenzieren!) Der Gasthof Alpenrösli in Partnun hat Ruhetag, weswegen wir kurz an einer Bank vor einem Haus rasten. Es ist kurz vor Zwölf. Als wir weiter gehen – der Weg zur Tilisuna-Hütte wird bereits angezeigt – reißt der Himmel auf, und zweitweise wird es warm und sonnig. Am Partnun-See sind wir ganz allein. Den Weg hinauf zum Gruobenpass kann man gut sehen. Wir wählen den direkten Weg, weil wir bei dem unbeständigen Wetter keine Experimente machen möchten. Ein Aufstieg über den Plasseggenpass wäre bei gutem Wetter aber auch lohnend! Es fängt an zu tauen; wir hören, wie sich kleine Eisstückchen von der Sulzfluh lösen. Je höher wir kommen, desto kühler und windiger wird es und wir kommen durch leichte Schneeverwehungen. Zum Glück können wir Fußspuren über den Pass folgen. Plötzlich steht uns noch einmal ein Hund gegenüber, der allerdings, wie sein Besitzer versichert, nur neugierig ist. Warum kapieren die meisten Hundehalter eigentlich nicht, dass nicht jeder Mensch Kontakt mit ihren Hunden haben möchte? Die Viecher gehören angeleint, Basta. Hinter dem Gruobenpass geht es durch eine etwas windgeschützte Senke, danach steigt der Weg wieder zum Tilisunafürggli an. Hier oben benötigen wir langärmlige Shirts, Fleecejacke, Softshelljacke, Mütze und Handschuhe. Ich bin froh, mir noch eine warme Softshellhose gekauft zu haben, die gut den kalten Wind abhält. Nun fängt es an zu graupeln und die Sicht wird schlechter. Wir sehen aber noch die Wegmarkierungen, und als wir den Pass erreicht haben, sind ein See und eine Stromleitung zu sehen, weshalb wir vermuten, dass es nicht mehr weit bis zur Hütte ist. Dann sehen wir sie und sind ziemlich erleichtert. Die angekündigte Wetterbesserung ist wohl noch nicht bis hierher vorgedrungen. Da es draußen immer ungemütlicher wird, sind wir froh, ein schützendes Dach über dem Kopf zu haben. Das Hüttenteam ist freundlich und es gefällt uns sofort sehr gut in der Tilisunahütte. Nach und nach finden sich noch einige Wanderer ein, es bleibt aber insgesamt ruhig und wir haben – Hurra! – ein Zimmer für uns.
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