Mittwoch, 14. August 2019
Versettla-Madrisella-Matschuner Joch
Heute zog es uns bei einer sehr guten Wetterprognose Richtung Silvretta. Wir nahmen den Bus Nr. 85 von Schruns aus bis nach Gaschurn, Versettlabahn. Mit der Bergbahn fuhren wir bis auf 2.010 Meter hinauf. Die Tour zur Versettla wird im Rother-Wanderführer als leicht angegeben. Das ist auch richtig. Dennoch sollte man den Anstieg durch alpines Gelände nicht unterschätzen.
Wir kamen gut voran und standen 11.11 Uhr auf dem Gipfel der Versettla (2.372 m). Dieser Gipfel gehört zur "Grünen" Silvretta, und natürlich hielten wir Ausschau in Richtung der "Weißen" Silvretta mit ihren vergletscherten Gipfeln. Tatsächlich riss kurz die Wolkendecke auf. Von der Versettla ist es nicht mehr weit bis zur Madrisella (2.466 m). Man geht auf einem Höhenweg entlang und der Aufstieg zum Gipfel ist nicht schwierig. Die Familien mit Kindern, die wir beim Aufstieg zur Versettla sahen, gingen auch weiter zur Madrisella. Nach der Gipfelrast stiegen wir weiter Richtung Matschuner Joch (2.425 m) ab und der Abstieg über Blöcke war teilweise anstrengend. Aber allzu weit war es nicht bis zum Joch, obwohl es uns so vorkam. Landschaftlich war die Tour einfach traumhaft. Wir sahen hinüber zum Großen Litzner und Seehorn, auch zum Silvretta-Stausee - es war ein einziges Panorama, das sich vor uns auftat. Den Anstieg an den Matschuner Köpfen fand ich etwas nervig und fragte mich schon: Wann geht es endlich bergab? Denn mir war klar, dass der Abstieg auf dieser Rundtour noch Zeit beanspruchen würde.
Vom Matschuner Joch (2.390 m) aus könnte man, wenn man zeitig genug aufbricht, auch die Heimspitze (2.685 m) besteigen, aber wir sahen davon ab und gingen talwärts über viele Felsstufen und Almwiesen. Manchmal überquerten wir Bäche und gingen sogar ganze Wegabschnitte im Wasser, bis wir an der Alpe Nova ankamen. Von dort aus gab es zwei Möglichkeiten: entweder ein Stück aufsteigen zur Bergstation der Versettla-Bahn (ca. 45 min), oder in mäßigen Serpentinen zur Garfrescha-Bahn absteigen. Auf der Alpe gab man uns den Tip, Letzteres zu tun, der Weg sei sehr angenehm zu gehen - was wir bestätigen können. Aber wir gingen noch eine Stunde bis zur Bahn, die genau genommen ein Sessellift ist. Die Bahn fährt bis 17 Uhr und wir fuhren gegen 16 Uhr hinunter.
Die Busse Richtung Silvretta und zurück sind oft voll. An der Haltestelle, wo wir einsteigen wollten, warteten so viele Menschen, dass ein Bus allein nötig gewesen wäre, um sie aufzunehmen. Doch der Bus nach Schruns hatte Verspätung. Als er endlich eintraf, versuchten wir gar nicht erst, hineinzukommen - es waren einfach zu viele Leute, die mitfahren wollten. Der nächste Bus fuhr planmäßig in fünfzehn Minuten. Trotz geringfügiger Verspätung mussten wir nicht allzu lange warten und kamen gut mit nach Schruns. Es war unsere letzte große und sehr lohnende Bergtour in diesem Urlaub, noch dazu in einer Gegend, die wir bisher nicht kennengelernt haben. Absolut empfehlenswert! Wir waren sechs Stunden unterwegs und haben 13,9 Kilometer zurückgelegt bei 564 Höhenmetern im Anstieg.
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