Sonntag, 4. August 2019
Golmer Höhenweg und Golmer Seenweg
Für heute war stabiles Sommerwetter angekündigt. Da lag es nahe, richtig hoch hinauf zu fahren. Die Golmerbahn in Tschagguns-Latschau brachte uns auf 1.892 Meter und die Aussicht von der Bergstation war schon beeindruckend. Wir entschieden uns für den Golmer Höhenweg, der zunächst zum Golmer Joch (2.124 m) hinauf führt.
Bei blauem Himmel und guter Fernsicht konnte man ins Schwärmen kommen! Links von uns erhoben sich die Sulzfluh und das Tilisuna-Schwarzhorn, in der Mitte die beeindruckenden Felsformationen der Drei Türme und der Drusenfluh, rechts wurde die Schesaplana sichtbar und natürlich dominierte die Zimba. Wandten wir uns nach Norden, waren die Gipfel des Verwall und des Lechquellengebirges mit der Roten Wand nicht weniger beeindruckend. Ja, bei solchem Wetter muss man hinauf ins Rätikon! Es ging immer wieder auf Erhebungen und von dort wieder hinunter. Zwei Gipfel haben wir erreicht: den Latschätzkopf (2.219 m) und schließlich das Kreuzjoch, wo wir den Rätikon-Riesen noch näher waren. Und auch dort (2.261 m) ein Gipfelkreuz! Dies war nun der ideale Pausenplatz. Wir waren zunächst unschlüssig, wie wir weitergehen sollten.
Eine Möglichkeit wäre der Geißspitzensteig gewesen, der über die Geißspitze zur Lindauer Hütte führt. Von dort aus hätten wir zurück zur Bergstation oder durchs Gauertal nach Latschau wandern können. Aber diese Variante kennen wir bereits. Also entschieden wir uns für den Golmer Seenweg, der vom Kreuzjoch Richtung Rellstal verläuft, sich jedoch wieder rechts wendet. An kleinen Seen und Almwiesen geht es zurück zur Bergstation Golmerbahn. Hier sahen wir viele Blumen, vor allem Glockenblumen und sogar noch einige blühende Alpenrosen. Und es gab Kühe.
Wir hätten auch zur Mittelstation der Golmerbahn wandern können, aber dieser Weg wäre weiter gewesen und ich hatte genug vom Bergabgehen. Wir sind uns dieses Mal besonders bewusst, dass wir keine Wanderkondition vor dem Urlaub aufbauen konnten und auch keine alpinen Höhenunterschiede gewöhnt sind. Es gab noch einen Anstieg Richtung Bergbahn, und als dieser geschafft war, war es nicht mehr weit. Hinunter ins Tal zu wandern, war keine Alternative, denn wir möchten nicht tagelang Muskelkater haben. Somit war unsere Strecke etwas kürzer als die gestrige, aber sehr aussichtsreich, eine echte Genusstour. Sie fühlte sich wegen der vielen Gegenanstiege anstrengender an als die Wanderung aufs Muttjöchle. Es waren ziemlich genau acht Kilometer, die wir in 3:59 h zurückgelegt haben.
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