Mittwoch, 4. September 2013

04.09.13 Vom Sennigrat über Kreuzjoch und Zamangspitze, über Seenweg zurück zur Kapellalpe



Da die gestrige Tour anstrengend war, entschieden wir uns – nach ausgiebigem Ausschlafen – zu einer aussichtsreichen und weniger fordernden Wanderung. Wir ließen uns mit Hochjochbahn und Sessellift bis zum Sennigrat (2.289 m) fahren. Hier konnten wir nun die grandiose Aussicht weit über das Tal, ins Rätikon und bis zur Silvretta genießen. Weiter ging es auf dem Höhenweg zum Kreuzjoch (2.395 m) und genau wie an unserem ersten Wander-Tag im Montafon weiter zur Zamangspitze (2.386 m). Die Aussicht wurde immer schöner. Allerdings fühlten sich die Beine etwas wacklig an und ich fühlte mich in den knöchelhohen Wanderschuhen nicht so sicher wie in den Bergstiefeln. Somit waren wir mit dem rot-weiß markierten  Aufstieg zur Zamangspitze völlig ausgelastet. Wir sahen einige Wanderer den blau-weiß markierten alpinen Steig nehmen und erkannten nun auch seinen Verlauf, teilweise fast senkrecht am Fels hinauf. Dies war für uns heute nicht machbar. Die Aussicht vom Gipfel war überwältigend und wir waren froh, hier ein zweites Frühstück einnehmen zu können. Wahrscheinlich fehlten uns auch Kalorien; wir haben bei unserer gestrigen Tour relativ wenig gegessen. Eine Nachmittags-Einkehr in der Wormser Hütte war nun schon beschlossen. Zunächst gingen wir aber zurück zum Wegweiser unterhalb des Kreuzjochs. Unterwegs trafen wir ein Ehepaar, das versehentlich den alpinen Steig genommen hatte. Sie hatten den Weg unter Schwierigkeiten bewältigt und zeitweise kaum noch Tritte an der steilen Passage gefunden. Gut, dass wir das nicht probiert haben. Man kann vom Wegweiser aus noch ein Stück bergauf Richtung Kapelljoch gehen. Dort führt ein Pfad über die Felsen, der nicht weiter schwierig ist. An einem dieser Aussichtspunkte ist ein Fernglas installiert, das zu allen Gipfeln, die ringsum zu sehen sind, auch die Namen und die Höhe anzeigt. Ein ungesicherter alpiner Steig führt weiter hinauf zum Kapelljoch, aber dieser sah sehr ausgesetzt aus und besonders unterhalb des Gipfels steil und rutschig. Diesen Weg würden wir nicht nehmen, da braucht man gute Nerven und absolute Schwindelfreiheit. Wir gingen zunächst ein Stück auf dem Seenweg und bogen dann zur Wormser Hütte ab, um uns ausgiebig zu stärken. Danach ging es vorbei an Herzsee und Schwarzsee. Von dort aus sahen wir den Hochjoch-Skitunnel, durch den man laufen kann. Er führt 475 Meter durch den Berg und auf der anderen Seite verläuft ein breiter Weg zur Kapellalpe, wo die Hochjochbahn abfährt. Wir genossen die schöne Rätikon-Aussicht: Schesaplana und Zimba standen uns auf der anderen Talseite quasi gegenüber. Von einem Speichersee unterhalb des Tunnels verläuft ein Pfad zur Aussicht Surblies (1.985 m). Und weil es so sonnig und die Fernsicht wirklich traumhaft war, gingen wir weiter zum Aussichtspunkt und anschließend noch um den Speichersee herum. Dann erreichten wir innerhalb weniger Minuten die Bergstation der Hochjochbahn. Wie sich herausstellte, fuhr zehn Minuten nach unserer Ankunft die letzte Gondel ins Tal. Hätten wir sie verfehlt, wären wir noch gut drei Stunden nach unten unterwegs gewesen. Glück gehabt; die Bahn war die bessere, weil kniefreundliche Variante.  9,5 Kilometer sind wir gegangen bei 470 Höhenmetern im Anstieg und 887 im Abstieg.

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