Dienstag, 19. September 2017
Wanderung im Regen
Wir brechen bei Nieselregen von der Ferienwohnung in Brand zur Sarotlahütte auf. Man geht vom Ortszentrum aus Richtung Bludenz und der Weg ist ausgeschildert. Zuerst überquert man einen Golfplatz und läuft an einer weiteren Anlage vorbei durch den Wald. Es geht über eine Fahrstraße weiter, zuletzt leicht bergauf. Dann zweigt ein schmaler ausgeschilderter Weg rechts ab ins Sarotlatal und es geht steiler bergauf. Der Sarotlabach wird zweimal überquert und man gelangt auf Almweiden weiter mit leichtem Anstieg. Beeindruckend ist die Natur und der Bach führt ziemlich viel Wasser. Wir sehen eine Steilstufe vor uns, aber ansonsten haben wir kaum Sicht auf die Berge. Wir befinden uns auf ca. 1.200 Metern und bis zur Hütte sind noch mehr als 400 Höhenmeter zurückzulegen. Der Regen lässt nicht nach, wird eher stärker und geht in Schnee über. Das Wasser dringt bereits in unsere Kleidung und es ist uns klar, dass wir bald komplett durchnässt sein werden. Wir entschließen uns, die Tour abzubrechen. So zügig es geht, steigen wir wieder ab. Das Wasser läuft in Strömen den Weg hinunter. Endlich sind wir wieder an der Straße und gehen zügig weiter, um nicht zu frieren. In den Fingern meiner Handschuhe steht die Nässe. Die Luft ist mit Feuchtigkeit gesättigt, überall rauscht das Wasser und stürzt talwärts. Die Berge sind in Nebel gehüllt, der Wald trieft. Alles ist intensiver als im Flachland, auch das schlechte Wetter. Trotz Regenhülle ist der Rucksack durchnässt. Nach 2 ½ Stunden sind wir wieder in der Ferienwohnung. Zu diesem Zeitpunkt wären wir gerade oben an der Hütte angekommen, von der wir nicht wussten, ob sie bei diesem Wetter überhaupt geöffnet hat. Wir hätten sie uns gern angesehen und wären noch lieber dort eingekehrt, aber in den Alpen tut man gut daran, nichts zu erzwingen. Spaß macht eine solche Tour ohnehin nur, wenn man die Aussicht auf die Berge genießen kann. Wir haben 9,5 Kilometer zurückgelegt bei 777 Höhenmetern Aufstieg und 784 Höhenmetern Abstieg. Am Nachmittag lässt der Regen nach, und der Schnee bedeckt nicht mehr nur die Berggipfel, sondern auch Wald und Wiesen oberhalb des Ortes.
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