Sonntag, 29. Juli 2012
Manchmal begreift man erst im Nachhinein, wie sehr etwas gefehlt hat. Ab und an erinnerte ich mich durchaus an den ersten Urlaub im Hochgebirge, der Hohen Tatra, und hin und wieder überlegten wir, ob wir nicht einmal hinfahren könnten: nur mal schauen, vielleicht mit einer Bergbahn hinauf fahren – Unternehmungen, wie man sie Kindern zumuten kann. Die Idee verwarfen wir immer wieder. So dicht dran sein und dann nicht weiter gehen, nicht hinauf zu können ist schlimmer, als gar nicht zu reisen. Wir machten schöne Ferien im Mittelgebirge, dort waren die Kinder gut ausgelastet. Als sie schon älter waren, schlug mir meine Mutter eine Fahrt in die Alpen vor. Ich sagte nur den Kindern zuliebe zu: der Tapetenwechsel würde ihnen gut tun. Wanderungen, die diese Bezeichnung auch verdienen, schloss ich ohnehin aus. Wir haben dann doch ein paar hübsche Touren gemacht und bei einem Ausflug geschah etwas, das mir rückblickend beinahe leid tut. Wir befanden uns auf einer Rundwanderung um den Lünersee – wunderschön! – aber während wir gingen, suchte ich immer nach einem Weg, um weiter hinauf zu gelangen. Ich entdeckte ihn, ließ kurzerhand meine Mutter und meine Kinder zurück und eilte hinauf zum Gafalljoch. Der Ausblick dort oben war überwältigend und ich beschloss: Irgendwann kehre ich hierher zurück! Die Kinder sind nun erwachsen, und im vergangenen Jahr machten mein Mann und ich Urlaub im Prättigau. Unter anderem unternahmen wir eine kleine Hüttentour ins Rätikon und zum Lünersee. Weil wir nur einen Bruchteil der schönsten Touren geschafft haben, reisen wir wieder dorthin und möchten hier künftig von unseren Bergwanderungen berichten.
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